Im 14. Jahrhundert wurde das Leben sehr schwer. Im Jahr 1269 war zwischen England und Schottland ein Krieg ausgebrochen. Das Klima verschlechterte sich und eine Reihe von mageren Ernten führte zu einer weitverbreiteten Hungersnot. Der Schwarze Tod verwüstete das Land. Wir können nie mit Sicherheit sagen, welche Auswirkungen diese Ereignisse auf das Leben der Menschen dort hatte, aber mit Hilfe der Archäologie können wir Rückschlüsse ziehen.
Ausgrabungen haben aufgezeigt, dass der Garten des alten Pfarrhauses in Ingram einst ein gepflügtes Feld war. Als Düngemittel war Hausmüll darauf verteilt worden, darunter Hunderte von Keramikscherben. Keine dieser Keramiken stammt aus einer Zeit nach dem 14. Jahrhundert, was darauf hindeuten könnte, dass, als es weniger Menschen gab, die in den Feldern arbeiten konnten, ein großer Teil des Landes entweder aufgegeben oder als Weideland benutzt wurde.
Ingram war im 16. Jahrhundert ein gefährlicher Ort. Die sogenannten ‚Border reivers‘, d.h. Räuber, die an der Grenze zwischen England und Schottland stromerten und oft Hunderte Personen betrugen, konnten ohne Vorwarnung in einen Bauernhof oder ein Dorf eindringen. Die größtenteils wehrlosen Opfer konnten ihr gesamtes Hab und Gut verlieren und ihre Häuser konnten sogar niedergebrannt werden. Wenn sie Glück hatten, konnten sie mit dem Leben davonkommen. Nicht einmal die Kirche blieb verschont. Bei einem Angriff auf Ingram wurde sogar der Sims vom Kirchendach gestohlen.
Der Frieden kam schließlich, als James Stuart, König der Schotten, 1603 König von England wurde. Im Tal entstand bald ein großer Schafhof, der Nahrung für die wachsende Bevölkerung und Wolle für die Textilindustrie produzierte. Die Schafe grasten die wenigen verbliebenden Bäume ab, was zu der Graslandschaft führte, die sich bis heute kaum verändert hat.